Freitag, 10.10.2025 14:52

Neue Kunst-und Freizeitoase – Bank Austria Park

Wenn Alma Novak durch Floridsdorf spaziert, dann sieht sie nicht nur das Heute – sie sieht Schichten der Vergangenheit. Die ehemalige Gärtnerin, die jahrzehntelang zwischen Glashäusern und Feldern gearbeitet hat, kennt die Erde hier beim Namen. Und sie weiß, dass kein Ort so einfach neu erfunden werden kann, ohne seine Geschichte mitzudenken.

Nun steht sie also da, an der Oberen Alten Donau, wo früher private Parzellen lagen, und betrachtet das, was man jetzt „Bank Austria Park“ nennt. Sie schmunzelt. „Das wird für uns Floridsdorfer*innen wohl der Heller-Park werden“, meint sie trocken.

Rund 2,8 Hektar groß ist die neue Anlage, ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Wien und der UniCredit Bank Austria, gestaltet und kuratiert nach einer Idee des bekannten Künstlers André Heller. Vierzehn Kunstwerke aus aller Welt stehen nun zwischen frisch gepflanzten Bäumen und Staudenbeeten – Windspiele, Skulpturen, Klangobjekte. Es funkelt, klirrt und bewegt sich im Wind, und Alma muss zugeben: Es hat schon was.

Sie bleibt vor einer überdimensionalen Figur aus Metall und Glas stehen. Der Wind pfeift hindurch, die Sonne spiegelt sich. „Früher gabs hier eine Straße und Kleingartenparzellen. Jetzt zieht’s die Leute her – wegen der Kunst“, sagt sie leise. Sie erinnert sich an die Zeit, als am Mühlschüttel noch die Pachtgrundstücke standen, kleine Hütten mit Gärten. Nun ist alles offen, zugänglich für alle, sauber. „Das ist gut so“, meint Alma. „Aber ein bissl Seele muss man schon behalten.“

Alma schätzt, dass die Stadt hier keinen konsumorientierten Freizeitpark, sondern einen frei zugänglichen Ort geschaffen hat. Über 150 neue Bäume, Wiesenflächen, Sträucherinseln – das alles tut nicht nur dem Auge, sondern auch den Bienen und Vögeln gut. Als jemand, der mit Erde, Wasser und Wurzeln vertraut ist, schaut sie genau hin: die jungen Feigen, die Nussbäume, die Stauden, die sich jetzt im Herbst schon leicht verfärben. „Gut ausgewählt“, murmelt sie. „Aber in zehn Jahren wird’s erst richtig schön sein.“

Man kann durchgehen, schauen, verweilen, auch einfach sitzen und den Wind hören. Kinder toben am neuen Spielplatz, Radfahrer ziehen vorbei…

Alma kennt André Heller natürlich. Seine poetischen Welten hat sie nie ganz verstanden, aber sie respektiert sie. „Er weiß, wie man Menschen verzaubert – das kann nicht jeder“, sagt sie. Und dann, nach einer kleinen Pause: „Solange man hier auch im Winter spazieren kann, ohne Eintritt, ohne Werbung, ohne Gedudel – dann passt’s.“

Zum Abschied blickt sie noch einmal über die Anlage, über das Licht auf dem Wasser, die Skulpturen im Gegenlicht. Für sie ist dieser Park ein Symbol dafür, wie Floridsdorf sich verändert – vom Arbeiterbezirk mit Gärten und Schuppen hin zu einem Ort, an dem Kunst und Erholung nebeneinander weiter wachsen dürfen.

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